„Trauernde Menschen begleiten“
Es gibt mittlerweile eine große Anzahl an Möglichkeiten, Menschen in herausfordernden oder schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen.
Wir haben uns dazu entschlossen, das Medium Pfeil und Bogen zu nutzen, um Menschen in Trauer zu begleiten.
Das Erlernen eines komplett neuen Bewegungsablaufes der mit keiner vorher gemachten Erfahrung verknüpft ist, ermöglicht es den Beteiligten sich von dem was ist zu lösen und möglicherweise erstmals nach dem Ereignis (welcher Art auch immer) auf etwas Neues einzulassen.
Den Bogen erstmals in der Hand zu haben und sich für einen, der diesen Tag begleiten soll, zu entscheiden, beinhaltet zunächst nichts:
Keine Erwartung; keine Freude; keine Trauer usw.
Im weiteren Verlauf zu erfahren, dass es immer noch möglich ist sich zu konzentrieren, sich auf etwas anderes einzulassen und vor Allem, wieder in die eigene Kraft zu kommen, ist für viele Teilnehmende eine wertvolle Erfahrung in einer Zeit, in der man sich häufig, ohnmächtig; fremdgesteuert; kraftlos; fühlt.
Zudem beinhaltet das Bogenschießen eine natürliche Verarbeitung von Aggression, die im Alltag zumeist verdrängt, wenig akzeptiert und gleich gar nicht gelebt wird (werden darf).
Das Körpergefühl ist von großer Bedeutung beim Bogenschießen und wird von uns immer wieder angesprochen, ohne bewertet zu werden.
Es gibt hier kein „gut“ oder „schlecht“, „richtig“ oder „falsch“. Lediglich ein Wahrnehmen und Anerkennen.
In den Gruppen macht jeder Teilnehmende die eigene Erfahrung, kann für sich sein und die Momente genießen, aber auch ein Austausch über das Erlernte ist jederzeit möglich.
In unseren Kursen hat alles Platz und was gerade nötig ist, erhält den erforderlichen Raum.
Es wird geschwiegen und geredet, gelacht und getrauert, es geht um die Gefühle und um das Funktionieren müssen.
Unser Hauptanliegen ist es aber, Menschen in ihren jeweiligen Phasen einen Tag zu gestalten, der sie aus dem Alltag abholt und sie bestenfalls an die verloren geglaubten Ressourcen und Fähigkeiten erinnert.